Seewandklettersteig am Hallstättersee - © Outdoor Leadership

Seewandklettersteig am Hallstättersee

Klettersteig nur für Erfahrene

Der Seewand-Klettersteig im hinteren Bereich der Hirschaualm in Hallstatt ist nichts für Anfänger. Ausdauer und jede Menge Klettersteig-Erfahrung sind bei dieser Route mit dem Schwierigkeitsgrad D-E Grundvoraussetzung. Nicht umsonst werden jedes Jahr zahlreiche unerfahrene Kletterfreunde von der Bergrettung aus diesem Steig geborgen. Deshalb sollte eine genaue Tourenplanung und ein exakter Blick auf das aktuelle Bergwetter zur ersten Priorität gehören. Übrigens: Zu den genauen Vorbereitungen gehört auch, die Schneelage zu checken. Denn bei der Ausstiegsstelle des Klettersteiges kann im Frühling und Herbst Schnee liegen. Also Vorsicht. Unser Tipp: Erkundigen Sie sich beim Hallstätter Tourismusbüro über die aktuelle Schneelage.

CHARAKTERISTIK
Seewand-Klettersteig
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Der Seewand-Klettersteig zählt sicherlich zu den längsten und schwierigsten Steiganlagen im Alpenraum und wurde für die Extremen unter den Klettersteig-Profis gebaut. Keinesfalls ist der Klettersteig für Anfänger, Kinder oder Untrainierte geeignet, ja sogar gefährlich! Es gibt auch keinen Notausstieg!

Besonders nach Regenfällen und im Frühsommer sind mehrere Passagen des Klettersteiges länger nass und die tw. grasig-erdigen Passagen sind dann extrem rutschig.

Außerdem ist bis in den Frühsommer hinein mit Altschnee beim Übergang vom Ausstieg zur Seilbahn zu rechnen. Ideal im Hochsommer und Herbst nach längeren Schönwetterperioden. Keinesfalls bei Schlechtwetter oder unsicherer Wetterlage einsteigen!

Zu beachten sind auch die schattige NW-Exposition, die Wandhöhe von fast 800 Hm, sowie der ev. sehr lange Tal-Abstieg, falls man die letzte Seilbahn-Talfahrt verpasst.

Klettersteig-Handschuhe und Bergschuhe mit Profilgummisohle bzw. ev. auch Kletterschuhe (allerdings in den erdigen Passagen nicht ideal) sehr zu empfehlen! Auch zuletzt (“100 m-Pfeiler”) noch extrem schwierige Klettersteig-Passagen bis D/E. Ein Rückzug ist in jedem Fall problematisch (Bergrettungs-Notruf: 140).

Der Seewand-Klettersteig ist durchwegs mit einem Stahlseil gesichert, Trittbolzen sind an den schwierigsten Stellen vorhanden, Hinweistafeln erläutern die einzelnen Abschnitte und Steigpassagen. 2014 erfolgte eine Sanierung des Klettersteiges, an den Schwierigkeiten hat sich jedoch nichts Wesentliches geändert.

Besonders reizvoll ist der ständige Abblick zum Hallstätter See und auch die Wanderung zur Gjaidalm.

Zustieg

1 Std. Bei der Kesselkurve (Parkplatz P3 / Freizeitzentrum Hallstatt) beginnt der durchwegs markierte und mit Hinweistafeln versehene Wanderweg über den Kesselgraben zur Hirschaualm.  Von dort weiter den Markierungen und Hinweistafeln folgend über Geröllsteig zum Einstieg (Tafel).

Steigverlauf

Der Klettersteig folgt zu Beginn leicht links haltend einem Rampensystem (oft Nässe!, C-C/D) bis zum sog. “Doppeldach” (D). Eine stellenweise grasige, größere Rampe (B-C) leitet anschließend rechts haltend (tw. bewaldet) zu einer kleinen Höhle (historisch interessant: bis zu diesem Bereich stiegen bereits 1881 Jäger bzw. Wilderer auf).

Kurz nach einer Wandstufe (C/D) steilt sich die Wand gewaltig auf und es geht sehr steil, ausgesetzt und kraftraubend (konstant C/D und D) weiter über viele “knackige“ Stellen zum sog. „Igel“. Über latschendurchsetztes und grasiges Gelände (B-C/D) erreicht man das“Putz-Band”. Danach folgt nochmals ein Steilaufschwung, der 100 m-Pfeiler (C-D, eine Passage D/E).

Abstieg

1,5 Std. (bis zur Krippenstein-Seilbahn).

Vom Ausstieg folgt man dem rot/blau markierten Steiglein durch die Latschen- und Karstzonen in südlicher Richtung zur Gjaidalm, 1738 m. Nun entlang der Piste zur Krippenstein-Seilbahn (Sektion III Gjaid) und mit dieser über die Bergstation zu Tal (Seilbahn-Betriebszeiten von Mai bis Okt., www.dachstein-salzkammergut.at).

Hinweis

Verpasst man die letzte Talfahrt bleibt nur mehr der relativ lange Abstieg zu Fuß: Von der Gjaidalm über den Wanderweg Nr. 615 absteigen (tw. entlang der Piste) bis zur Hanzinger Hütte. Von hier entweder links (nordwestl.) dem Wanderweg weiter bergab folgen nach Winkl, oder rechts (nordöstl.) entlang des Piste zur Talstation der Krippenstein-Seilbahn (jeweils 2-2,5 Std. von der Gjaidalm). Entlang der Bundesstraße wieder retour zum Ausgangspunkt (zusätzlich bis zu 1 Std. bzw. per Autostopp od. 2. Pkw beim P. Winkl od. Talstation vorher parken, oder Taxi).

INFO BOX
Kartenmaterial zu dieser Tour
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VIDEO
Seewandklettersteig am Hallstättersee

Sicher unterwegs in der Wand

Der Klettersport hat sich während der letzten Jahre erfreulich stark entwickelt und begeistert Jahr für Jahr mehr Menschen. Seine Vielfältigkeit leistet den notwendigen Vorschub: Ob harte Züge im Boulderraum und in der Kletterhalle, lange Routen mit alpinem Ambiente oder Genusstouren an sonnigem Fels - im Klettersport finden sich alle wieder, unabhängig von Alter und individuellen Voraussetzungen. Um diese Faszination uneingeschränkt genießen zu können, spielen Sicherheitsrichtlinien eine wichtige Rolle. Die besten Tipps zum “richtigen“ Klettern im Salzkammergut finden Sie hier...

AMREISE
Seewand Klettersteig Hallstatt
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Mit dem Auto: Von Bad Ischl über Bad Goisern nach Hallstatt und weiter in Richtung Obertraun a. Hallstättersee bis zur sog. “Kesselkurve” (kurz nach dem 1. Tunnel Ri. Obertraun; links großer Parkplatz (Nr. 5) auf der Seeuferseite (Orientierungstafel über den Klettersteig an der bergseitigen Straßenseite).

Bahn / Bus: Bhf. Obertraun, weiter mit dem Bus in Rich­tung Hallstatt (Hst. Kesselkurve).

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"Klettersteig Dachstein Krippenstein"

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